Schönheit vor der Haustür
Nach unserem etwas durchwachsenen Ausflug nach Split am Tag zuvor, haben wir uns gestern entschieden, die Gegend rund um unseren Ferienwohnort Drvenik ein wenig besser kennenzulernen. Begonnen haben wir damit, das Frühstück von der Terrasse an die Küste zu verlegen. "Strand" in dem Sinne kann man hier nicht so recht sagen, da weite Teile der Küstenlinie aus Felsen bestehen.
Bei blauem Himmel, 25 Grad und Sonnenschein genießt es sich natürlich besonders gut. Das haben wir uns allerdings auch nach dem anfänglichen Grau auf unserer Reise mehr als verdient, denn es ist ja schließlich die Sommertour! Auch der Genuss zu zweit wird in Drvenik offenbar im wahrsten Sinne des Wortes groß geschrieben - an diversen Ecken und Enden des kleinen Örtchens bekommt man mitgeteilt, dass man als Pärchen hier nicht verkehrt ist ;).
Was ebenfalls auffällt, ist das kristallklare Wasser, das einen Blick auf Grund und Meeresbewohner ermöglicht. Es fügt sich wunderbar in die leicht schroffe, aber dennoch einladende Berglandschaft mit den der Küste vorgelagerten Inseln ein. Zusammen ergeben die Anblicke in der Tat ein traumhaftes Panorama, dass wir auch einige Stunden genossen haben.
Im Hafen von Drvenik
Zugegeben, der "Hafen" beschränkt sich zunächst auf die Anlegestelle für ein paar Fischkutter und kleinere Boote. Zur (auch) touristischen Nutzung findet man hier und da noch ein Schlauchboot oder Jetski. Insgesamt ist das Dörfchen, in dem wir uns befinden, sowieso eher nachsaison-bedingt verschlafen.
Allerdings hatte unser Ausflug hierher auch eine praktische Bewandnis - genau wie der Hafen selbst. Von Drvenik aus verkehrt die Autofähre auf eine der größten Inseln vor Kroatien - Hvar. Im September geht diese im Zwei-Stunden-Takt und verbindet die Insel und deren Bewohner mit dem Festland ... bzw. die Touristen mit der Insel.
Da auch wir einen Ausflug auf die Insel (mitsamt unseres Reisegefährts) erwägen, haben wir die Gelegenheit genutzt, um uns schon mal einen Überblick über Gegebenheiten und Prozeduren zu verschaffen. Es stellt sich heraus, dass die Benutzung der Fähre augenscheinlich unkompliziert ist. Auf dem Parkdeck haben wohl bis zu 30 Autos Platz. Man fährt einfach drauf, lässt sich zur Insel schippern und fährt wieder runter. Ich denke das bekommen wir hin, sofern es unser einigermaßen straffer Zeitplan noch zulässt.
Und täglich grüßt die Küstenstraße
Auch gestern haben wir es uns nicht nehmen lassen, ein wenig die atemberaubend schöne "Jadranska Magistrala" zu befahren ... mehr oder weniger auch notgedrungen, denn die D8 ist hier die einzige größere Straße im weiten Umkreis. Allerdings arrangiert man sich mit 300PS und Allradantrieb unter dem Hintern nicht nur gezwungenermaßen ;).
Unsere Route führte uns zurück in Richtung Nordwesten, wenn auch nicht ganz so weit, da wir am Vortag diverse schöne Küstchenörtchen gesehen hatten, die es sich näher zu erkunden lohnt. Leider hatten wir ja, aufgrund der Besichtigung von Split, dafür am Montag keine Zeit. Und ja, natürlich ist auch die Straße an sich immer wieder ein Erlebnis :).
Zwischenstops haben wir in einigen kleinen Küstenstädtchen eingelegt, um einfach in aller Ruhe ein bisschen zu bummeln und die Atmosphäre einzuatmen. Eines davon war das auf einer Landzunge gelegene Igrane, das allerdings - so muss man sagen - von Weitem malerischer wirkte als aus der Nähe. Dennoch schadet auch hier ein Besuch natürlich nicht.
So haben wir den Tag tatsächlich im Wesentlichen mit Faulenzen, Flanieren und Cruisen zugebracht - aber warum nicht? Denn immerhin haben wir ja auch Urlaub ;). Die Hauptbeschäftigung besteht häufig einfach darin, die zahlreichen, wohlgeformten Kurven der D8 zu bewundern und zu befahren. In der Tat hat es mir die Straße sogar so sehr angetan, dass ich der Bitte von zwei netten älteren Herren in blauen Anzügen nachgekommen bin, eine kleine Spende für die sachgemäße Benutzung zu entrichten.
Bei einem so überzeugenden Anliegen konnte ich natürlich gar nicht anders, als die 250 Kuna (~33€) gerne zu bezahlen. Was allerdings mit diesem "Speed Limit" gemeint ist, von dem in dem Zusammenhang die Rede war, erschloss sich mir nicht wirklich. Muss wohl so eine kroatische Eigenart gewesen sein ;).