AirBerlin hat dieses Jahr die jüngste Entwicklung der BusinessClass vorgestellt. Neu ist hierbei, dass sich die Sitze nun 180° flach einstellen lassen. Die Anzahl der Sitze in der Kabine hat sich von 20 auf 19 verringert. Laut diverser Foren sind bereits fünf Maschinen auf die neue BusinessClass umgerüstet.
Für uns ging es am elften September von TXL nach LAX in der D-ALPF (Airbus A330-200). Beginnend beim Check-In ist der Unterschied bereits deutlich spürbar. Wie viele Statuskunden bei AirBerlin, darf man den Priority Check-In benutzen. Bereits nach einigen Minuten, war dieser sehr freundlich abgeschlossen und es wurde uns angeboten in der verbleiben Stunde die Lounge von British Airways zu nutzen.
Anzuprangern hierbei ist, dass sich keine Toilette oder Dusche in der Lounge befindet. Das WLAN ist selbstverständlich, wie auch die Getränke und Speisen, kostenfrei. Insgesamt eine sicher sehr angenehme Variante auf den Flug zu warten.
Zur Verfügung standen einfache und mittelklassige Spirituosen, sowie verschiedene unalkoholische Getränke. Ich selbst habe lediglich den Orangensaft probiert, welcher sich als vertretbares Konzentrat herausgestellt hat.
Etwa 30 Minuten vor der eigentlichen Startzeit wurden wir zum Boarding gerufen. Auch hier findet wieder eine Trennung in Klassen statt. Für uns war die sogenannte "Security Fast Lane" geöffnet. Direkt neben dem Gate schlüpfen wir über ein extra Zollfenster durch die Sicherheitskontrolle. Der Prozess dauerte etwa drei Minuten und wir konnten anschließend gleich ins Flugzeug.
Verblüffend - denn nirgendwo sonst werden Menschen so stark separiert wie beim Fliegen. Eine Klasseneinteilung in diesem Ausmaß ist absolut bemerkenswert.
Kommen wir zum eigentlichen Produkt von AirBerlin.
Schon beim Einsteigen fällt das neue 1-2-1 Layout auf:
Mein Sitzplatz für den Flug war 05A. Für Alleinreisende sind die Fensterplätze zu empfehlen. Hier herrscht meines Erachtens die meiste Privatsphäre und Ruhe im Flugzeug. Traute Zweisamkeit findet man primär auf den Plätzen E und F - auch "Loveseats" genannt. 🙂
An Bord angekommen, wird man mit einem Bonbon überrascht. Dazu die Auswahl zwischen Orangensaft und Prosecco. Bei mir wurde es der O-Saft, welcher diesen Namen auch tatsächlich verdient hatte. Die Ansprache erfolgte grundsätzlich mit Namen, nicht nur zu Beginn, sondern den gesamten Flug über. Man kümmert sich schnell um das mitgebrachte Gepäck und fragt, ob man noch irgendetwas tun könne. Auf dem Sitz liegen zu Beginn schon Badelatschen, Kissen und das Amenitie Kit bereit.
Der Sitz an sich ist sehr komfortabel. Selbst nach knappen 12h Flug war das Sitzen / Liegen immernoch erträglich. Grundsätzlich bietet der Sitz drei Voreingestellte Positionen an: Start / Landung, Relaxen und Schlafen, welche jederzeit individuell angepasst werden können. Bis zu einer Körpergröße von 1,85m sollte es keinerlei Probleme geben. Darüber hinaus könnte es etwas unkomfortabler von statten gehen. Die durchaus brauchbaren Decken gab es auf unserem Flug nur auf Anfrage. Ihre Funktion erfüllen diese, im Gegensatz zu denen anderer Airlines, gut. Lediglich mit Fusseln ist zu rechnen!
Im unteren Bereich des Bildes ist die Fernbedienung des Infotainments zu sehen, obgleich der 15 Zoll Monitor eine Touch-Funktion bietet und durch guten Kontrast besticht.
Das Angebot an Filmen ist durch die Bank gut. Vorbereitend auf unseren Trip, habe ich mir Hangover 3 angeschaut. Andere Optionen sind Spiele, Musik und die Flight Map.
Das Essen auf dem Flug ist ebenfalls durchaus berichtenswert. Die anfänglich bereitgelegte Karte bietet sofort guten Überblick. Unmittelbar nach dem Start und in Verbindung mit der Frage nach weiteren Getränkewünschen, wird man gebeten die eigenen Speisepräferenzen offen zu legen.
Da ich mich nach dem Start erst einmal schlafen gelegt habe, kann ich das Frühstück nicht beurteilen - möchte aber ein Bild nicht vorenthalten.
Für mich gab es gute vier Stunden nach Abflug Mittagessen, welches überaus lecker war! Als Vorspeise wählte ich das gebratene Rinderfilet.
Als Hauptspeise lies ich mir das Osso Buco kommen, was nicht annähernd so gut aussieht, wie ich es tatsächlich schmeckte. Zauberhaft! An dieser Stelle sei gesagt, dass jeder Gang auch einzeln serviert wurde. Es wurde also nicht versucht Arbeitsschritte zu sparen.
Nach dem Hauptgang war ich so satt, dass ich mir das Dessert aufsparen musste. Dies wurde aber prompt nach dem nächsten Nickerchen geliefert. Allgemein war es sehr beachtlich, dass trotz der unsicheren Arbeitsplatzsituation bei AirBerlin absolute Nettigkeit und sehr gute Aufassungsgabe gegeben sind. Sofort nach Erwachen kommt Jemand, der fragt, ob er etwas tun könne. Auf die voll belegte BusinessClass (19 Gäste) kamen drei Angestellte.
Vor der Landung in L.A. bestellte ich mir noch eine kalte Speise und wählte hierbei die Scheiben vom Schweinfilet, einen schwarzen Tee und Orangensaft.
Vollkommen zufrieden erwartete ich den Landenanflug und hatte noch etwas Zeit die Zollerklärung für die Einreise auszufüllen.
Bestehend aus Socken, Ohrenstöpseln, Zahnbürste und Zahnpasta, einer Schlafbrille und anderen nützlichen Dingen war es überaus gut bestückt.
Fazit: Für mich war die AirBerlin BusinessClass eine sehr gelungene Erfahrung. Der ausgezeichnete Service hat mich beeindruckt und ich finde, dass AirBerlin hier ein gutes Produkt etabliert hat. Ich freue mich bereits auf den Rückflug am zweiten Oktober!