Am Ende des Qualifyings
Hinter uns liegen die fünf Tage der finalen Runde. Fünf Tage des Zitterns und der Unruhe. Fünf Tage, die uns voller Hoffnung gestimmt haben. Wir konnten unseren Ideen freien Lauf lassen, uns an den Beiträgen der Konkurrenz bereichern und auf die Unterstützung der Leser bauen.
Unter dem Hashtag #SixtRallye lieferten sich alle Finalisten ein großartiges Rennen, welches auf der Socialmediawall verfolgt werden konnte. Zusätzlich wurden die Videos der Finalisten in einer Playlist auf YouTube online gestellt. Einige dieser Videos sind zu diesem Zeitpunkt gelöscht oder im privaten Modus, denn für viele Finalisten gibt es dafür einen guten Grund.
Ärger und Frust statt glücklicher Gewinner
Unterm Strich hatte diese allerdings wenig mit der eigentlichen Bewerbung zu tun. Nicht nur, dass keines der Teams aus der Playlist weitergekommen ist, die Entscheidung hinterließ noch einen ganz anderen, faden Beigeschmack.
Donnerstag, 24.07.2014 um 18:55 Uhr: Wir erhielten eine E-Mail mit der Absage.
Wow. Damit hatten wir nicht gerechnet und waren am Boden, hatten wir uns doch selbst im Rennen gesehen. Gewiss nicht auf den vorderen Plätzen, aber einer der letzten der sechs Plätze sollte unserer Einschätzung schon drin gewesen sein. In der E-Mail von Sixt vom 24.07.2014 hieß es dann:
In speziell Eurem Fall war es eine unfassbar knappe Millimeterentscheidungen. Ich weiß nicht, ob es ein Lichtblick ist, aber Eure Mühe soll nicht unbelohnt bleiben. Ihr seid ganz oben auf der Warteliste für die #SixtRallye. Es kann immer passieren, dass sich ein Teilnehmer verletzt, private oder berufliche Gründe ihn noch vor dem Starttag zu einer Absage zwingen. In diesem Fall geben wir Dir sofort Bescheid und Dein Team kann nachrücken. Natürlich nur, wenn Ihr dann noch weiterhin Zeit und Lust habt.
Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung? Hatten wir uns trotz ähnlicher Projekte in der Vergangenheit, hoher Sixt-Affinität und zehntausenden Kilometern an Fahrerfahrung wirklich derart überschätzt? Seht selbst.
Donnerstag, 24.07.2014 um 19:11: Das Team Cabriolettes ist weiter.
(Quelle: Twitter)
Allerdings bleibt es bei dieser einen positiven Verkündung. Keines der anderen fünf Gewinnerteams bekennt sich an diesem Abend. Wir freuen uns für die Cabriolettes. Ein sympathisches Team, von denen wir auch fest ausgegangen waren, dass sie weiter sind. Doch warum freuen sie sich so allein?
Es vergingen noch 17 weitere Stunden, bis Gewissheit herrschte, welche Teams tatsächlich dabei sein werden. In dieser Zeit entfachte sich der erste Unmut, zurecht, finden wir:
(Quelle: Facebook)
Abenteuerlich? Ist in erster Linie die Platzvergabe
Die Frage, wie viele Plätze tatsächlich im "Finale" noch zur Verfügung standen, scheint völlig gerechtfertigt. Während man bei den ersten beiden Teams die Entscheidung noch nachvollziehen kann, wird es bei Team Abgefahren! schon kritisch. Die Kollegen hatten nur einen einzigen, nennenswerten Beitrag eingereicht. Dieser war zugegeben nicht so schlecht, aber im Vergleich zu den anderen Teilnehmern in Umfang und Qualität doch eher im Mittelfeld. Auch die nahezu perfekte Kopie der Sixt Coporate Identity fällt auf.
Aber wer zum Geier waren die anderen drei Teams? Und wieso waren von denen keine Kreativbeiträge zu finden, was einen sehr bitteren Beigeschmack hinterlässt? Denn woher wussten z.B. die Stucks und Dressed Like Machines vor der Bekanntgabe der Entscheidung am 24.07. von ihrem Glück?
(Quelle: Facebook)
(Quelle: Facebook)
Da scheint ja irgendwas nicht ganz mit rechten Dingen zuzugehen. Wir erinnern uns: Die Aufgabe für das weitere Qualifying nach der initialen Bewerbung lautete gemäß der E-Mail von Sixt vom 18.07.2014:
Yeah, die #SixtRallye ist in Sichtweite. Vielen Dank für deine äußerst gelungene Bewerbung. Du hast dir zusammen mit deinem Team-Partner deinen Platz in der engeren Auswahl verdient. Wir konnten uns bei der Vielzahl der tollen Bewerbungen aber noch nicht entscheiden. Daher wartet noch eine letzte kleine Aufgabe auf euch:
Zeige uns auf kreative Weise, warum DEIN Team bei der #SixtRallye an den Start gehen sollte.
- Poste öffentlich auf Facebook, Twitter, Instagram oder Google+ ein Bild/ einen Text/ ein Video/ was-dir-einfällt/ mit dem Hashtag #SixtRallye.Das kann ein kreativer Tweet, ein Selfie, ein Plakat, eine Grafik, ein Team-Foto, ein Kurz-Video . sein. Kreativität wird belohnt und wenn das Ergebnis deinen Freunden gefällt, fällt das auch unsere Jury auf 🙂 Die Jury besteht aus dem #SixtRallye-Team und bewertet alles, was wir unter dem Hashtag #SixtRallye auf den genannten Kanälen bis zum 23.07.2014 um 23.59 Uhr finden. Bei Rückfragen meldet euch gerne bei uns (bewerber@sixtrallye.de)
Eure Ergebnisse laufen automatisch auf unserer Socialmediawall ein: www.sixtrallye.de/socialmediawall
Wenn Social Marketing nach hinten losgeht
Unserer Meinung nach suchte Sixt im "Finale" nur noch maximal drei Teams für die Rallye, nicht sechs, wie die allgemeine Erwartungshaltung aufgrund der vorangegangenen Kommunikation verkörperte. Von einer bereits getätigten "Vorauswahl" war niemals die Rede.
Aus einer so fabelhaften Idee entstand so allerlei Unmut, unzufriedene Teilnehmer und viele negative Erlebnisse. Denn viele Teams erzeugten tagelang die ihnen mögliche Reichweite. Reichweite, die Sixt kostenfrei einstrich. Ohne die angepriesene Gegenleistung von sechs verfügbaren Plätzen. Ohne Entgegenkommen nach der Rebellion derer, die leider nicht gewonnen haben - und wohl auch hätten nie gewinnen können. An anderer Stelle wurde sich darüber gewundert, dass für Team Abgefahren! ein einziger Beitrag, auch noch in nahezu perfektem Sixt Corporate Design, ausreichend war.
(Quelle: Facebook)
Uns fehlte es hier an Klarheit und Fairness. Schließlich hatten auch wir mit weit über 20.000 Leuten Reichweite alles gegeben, was wir nicht getan hätten, wenn von Anfang an nur drei Plätze angeboten worden wären.
Vielleicht hat Sixt hier einfach naiv und blauäugig gehandelt und die Wirkung einer solchen Social Marketing Kampagne unterschätzt. Das wäre Fahrlässigkeit. Vielleicht hat Sixt diesen Effekt aber auch billigend in Kauf genommen und wider besseren Wissens tagelang dutzende Leute arbeiten lassen, um kostenlos virale Werbung zu bekommen. Das wäre Erschleichung von Leistungen unter der Vorspiegelung falscher Tatsachen und könnte somit als Betrug gewertet werden.
So oder so lässt der Autovermieter aus Pullach derzeit jegliche Souveränität im Umgang mit der Community vermissen, denn die Kommunikation ist bisweilen äußerst spärlich und dreht sich mit keiner Silbe um die Sixt-Rallye. Entweder interessiert es Sixt nicht oder es wird versucht, den Unmut der Bewerber auszusitzen. In beiden Fällen sollte man sich jedoch fragen, ob dass das Verhalten ist, mit dem man den gewünschten Werbeeffekt in sozialen Medien erzeugt, oder ob man sich nicht doch lieber weiterhin auf Flughäfen konzentrieren sollte.
Im Übrigen sind wir mit unserer Sichtweise nicht allein. Die Mitfinalisten Daniela und Heiko (Team #CabrioCuisine) vom Blog Teekesselchen haben bereits einen Tag nach der Entscheidung (25.07.2014) einen sehr ausführlichen Blogpost zum Thema veröffentlicht, dem wir uns in weiten Teilen anschließen: #SixtRallye - Das Qualifying. Der Unfall mit Sixt.