Es geht bergauf - Der alljährliche Blick zurück
Und wieder geht ein Jahr zu Ende. Eines kann man dieses Mal zum Glück direkt festhalten: Es war deutlich besser als das vorhergehende. Auch wenn nicht immer alles optimal lief, sind große Katastrophen zum Glück ausgeblieben. Im Gegenteil, die Anstrengungen aus 2023 haben dafür gesorgt, dass wir beruflich wie privat eine recht stabile Lage hatten und uns wieder voll in die offenen Themen stürzen konnten. Da sich aber wegen des Umzugs und anderer Probleme im Vorjahr einiges an Arbeit angestaut hatte, wurde diese auch zum bestimmenden Faktor für 2024.
Daraufhin wurden haupt- und nebenberufliche Projekte abgeschlossen, weiterentwickelt und auch ins Leben gerufen. Viel ist passiert, das meiste erfolgreich. Allerdings ist der Preis für Erfolg oftmals auch Zeit und Energie - und so war es auch in diesem Fall. Nach einer genialen ersten Reise im Januar standen neun Monate Durststrecke an, in denen man wenig anderes gesehen hat als das Büro und die dortigen Monitore. Dementsprechend sind auch Hobbys und vor allem das Reisen bis Oktober arg kurz gekommen - zu kurz. Die Folge waren Erschöpfung - körperlich, aber vor allem geistig - und die schleichende, aber eindeutige Erkenntnis: Von "work hard" allein ist noch keiner glücklich geworden. Im Gegenteil, wenn auf der Dauer der Ausgleich fehlt, kann es schnell kritisch werden.
Auch für das Bloggen selbst war wenig Raum. Das soll aber nicht heißen, dass es ein langweiliges oder schlechtes Jahr war. Im Gegenteil - wenn wir 12 Monate zurückschauen, war die Ausgangslage deutlich negativer als jetzt. Mit ungewolltem Umzug, Trauerfällen, Krankheiten und Jobsuche im Rücken waren wir heilfroh, als 2023 an Silvester zu Ende ging. Zudem war klar, dass wir dringend einen fulminanten Start ins neue Jahr brauchten - als Ablenkung, Belohnung und auch als positives Signal für die nächsten Monate. Das zumindest ist uns mit einem phänomenalen Roadtrip im äußersten Südosten der USA zweifelsfrei gelungen. Auch wenn dies der einzige "Big Bang" für 2024 war, hatten die restlichen 11 Monate auch einiges an Spannung zu bieten.
Was uns 2024 noch bewegt hat - und vor allem wohin wir uns bewegt haben - beleuchten wir hier im Jahresrückblick.
"Florida is one hell of a drug ..." - Der Start, den wir brauchten
Nachdem im November 2023 alle wesentlichen Baustellen abgeschlossen waren, war endlich die Zeit (und wir) reif für einen zünftigen Urlaub, der den ganzen Stress vergessen lassen soll. Ins Warme sollte es gehen, am besten was Neues und mit vielen verschiedenen Eindrücken. Aber auch etwas, das sich verhältnismäßig einfach bereisen lässt und nicht zu krass viel an Vorbereitung erfordert. So hat sich der "Sunshine State" schnell aufgedrängt und nach einer kurzen, sehr ergiebigen Recherche als gute Variante herausgestellt. Wir haben also Flüge gebucht, eine grobe Route vorgezeichnet, einige Unterkünfte reserviert und uns um einen adäquaten Mietwagen gekümmert.
Mit diesem Leuchtturm am Horizont ließen sich die letzten Wochen von 2023 auf einmal deutlich besser ertragen als der Rest des Jahres. Am 8. Januar war es dann soweit und wir sind von München nach Miami geflogen. Oh boy, schon beim Verlassen des Flughafens war klar: Das wird gut. Die Gerüche, die Geräusche, die Eindrücke - krass, man ist in Amerika und die Probleme zuhause gaaaanz weit weg. Auch nach einem halben Dutzend Besuchen im "Land of the free" immer wieder ein bewegender Moment. Nach ein paar Tagen in Miami folgte eine geniale Runde um und in die Everglades.
Wir haben die traumhafte Schönheit von Key West bestaunt und die dichte Vegetation im Everglades Backcountry. Schneeweise Strände am Golf von Mexiko, Kunst und Hochkultur in der Tampa Bay, das Feuerwerk am Disney Castle in Orlando. Unvergesslich auch die Tierwelt - Krokodile, Ibisse, Seekühe hautnah. In Cape Canaveral mit Astronauten plaudern, mit dem Shelby Mustang GT-H und seinem tief blubbernden 5L HEMI V8 über den Strand von Daytona cruisen ... und so viel mehr! Wahnsinn, was man in diesem einen Bundesstaat in drei Wochen alles erleben kann. Definitiv ein genialer Roadtrip, den wir nicht nur dringend gebraucht haben, sondern der auch über Monate hinweg noch ein Lächeln auf unseren Lippen und ein Gefühl von Magie im Alltag hinterlassen wird.
Natürlich werden wir auch hier die Highlights noch in Artikeln auf dem Blog beleuchten, sobald es die Zeit zulässt. Die Florida-Reise war zweifelsfrei eine der dichtesten bisher überhaupt und man verlässt den Staat eventuell zwar pleite, aber mit absoluter Sicherheit nicht gelangweilt. Auch wenn wir nach den vollen drei Wochen erstmal gar nicht so böse waren, dass wir wieder ins ruhigere Deutschland fliegen konnten, hätte ich inzwischen auch absolut nichts dagegen, dort wieder Teile des Winters zu verbringen und mich ein paar Wochen in die floridianische Crazyness zu stürzen. Die wird zwar mit der Zeit wirklich anstrengend, aber so ein bisschen süchtig macht sie eben schon auch, da hat Taylor Swift wohl nicht unrecht =).
Ein völlig ruinierter Tag - Urbexing in Brandenburg
Auch wenn Florida ein grandioser Jahresauftakt war, ist natürlich klar, dass man dieses Niveau nicht bis Silvester durchziehen kann ... leider. Um den Entzug zu lindern, gibt es zum Glück überall auf der Welt spannende Dinge zu entdecken, oft auch direkt vor der Haustür. Wir begeben uns an einem halbwegs freundlichen Samstag im März in eine abgelegene Anlage nordwestlich von Berlin. Das Programm: Erkunden und Dokumentieren eines alten Fliegerhorsts. Dieser wurde im Dritten Reich in erster Linie zur Ausbildung von Piloten der Luftwaffe genutzt und 1945 von den sowjetischen Streitkräften übernommen, die dort u. a. eine Helikopterstaffel stationiert hatten.
Das Gelände erstreckt sich über mehrere Quadratkilometer und dutzende Gebäude. Von diversen Flughallen über den Tower, bis hin zum Krankenhaus und dem Heizwerk sind viele Gebäude noch recht gut erhalten und vor allem zugänglich. Gleichwohl sind sie nicht übermäßig gut gesichert und man ist wie immer gut damit beraten, seine Schritte genau zu planen, auch am Ende eines langen Exploring-Tages noch. Da die Kaserne nur bis 1992 aktiv genutzt wurde und so nun über 30 Jahre lang verfällt, lauern nicht nur einige Gefahren, es ist auch bis auf die Gebäude selbst nur noch relativ wenig im Original erhalten.
Die Anlage hält trotzdem unglaublich viel zum Entdecken bereit und lässt einen mit vielen, manchmal auch unscheinbaren Details, ein wenig an der Vergangenheit teilhaben. Nach 8 Stunden vor Ort sind mehrere Hundert Fotos entstanden, die allerdings auch alle noch aufbereitet und zu einer vernünftigen Reportage organisiert werden müssen. Die reichen wir hoffentlich dann nächstes Jahr nach - stay tuned :). Erinnerungswürdig war die Erkundung des bislang flächenmäßig größten Lostplaces allemal!
Back to the basics - Vanlife reloaded
Apropos Brandenburg! Wie im Jahr zuvor auch hatte uns im Juli ein Familientermin an den Schwielochsee geführt. Unsere Campingvariante der Wahl war dabei wieder das Zelt auf Rädern. Mit den bereits im Vorjahr gemachten Erfahrungen im Rücken haben wir uns wieder einen nackten Vito ausgeliehen und, diesmal schon etwas geschickter, mit minimalen Mitteln so weit ausgebaut, dass man 2-3 Nächte darin vernünftig übersteht. Das bedeutete wieder das Auskleiden mit Umzugsteppich, zum einen für die "Wohnlichkeit", zum anderen aber auch zur Materialschonung. Vor allem aber die gute Queen-Size-Matratze macht den leeren Transporter schnell zum Camper.
Ergänzt haben wir das Ganze nun um ein paar nette Upgrades, wie ein Mückengitter, eine Kühlbox und ein paar Camping-Möbel. So wird mit 1-2 Stunden Arbeit ein einfacher Kastenwagen zu einem grundlegend funktionierenden Wohnmobil, nur eben deutlich günstiger und aufs Wesentliche reduziert. So lässt es sich durchaus drei Tage an diversen Seen aushalten und die Aktion bringt ein bisschen Action in den im Juli leider schon recht drögen Alltag.
Dass das "Zelt" zudem noch mobil ist, lädt zu spontanen Abenteuern ein. In unserem Fall ging es noch zu einem kleinen Ausflug an den Geierswalder See. Dort werden wir freundlicherweise im Speed Boot mitgenommen und haben einen sehr spannenden Wasserspaßnachmittag. Nach der letzten Nacht im Maisfeld und insgesamt 3 Tagen Vanlife reift dann aber doch auch die Erkenntnis, dass Toilette und Dusche schon sehr nützlich sind. Als günstige und flexible Alternative zum Zelten taugt der Self-Made Campervan aber allemal - gut vorstellbar auch für Festivals o. ä. Wir behalten das Konzept im Hinterkopf und nehmen ggf. das nächste Mal Sprinter statt Vito, so dass man sich diesen nicht ständig anhaut =).
Kultur über die komplette Bandbreite hinweg - Das Konzertprogramm
Natürlich immer auch ausbaufähig, aber nicht ganz zu kurzgekommen sind die Konzerte. Wir beginnen mit einer nicht mehr ganz unerfolgreichen, aber hierzulande noch nicht sehr bekannten Schweizer Indie-Band namens "The Gardener & the Tree". Nach einigen kreativen Differenzen und diversen Zerwürfnissen in der Band tritt die Combo in neuer Besetzung im Februar im Beatpol in Dresden auf. Musikalisch einfallsreich, durchaus stimmgewaltig und vor allem sehr abwechslungsreich wird Folkrock dargeboten, der durchweg gut unterhält. Ob die Rockstar-Allüren auf der Bühne jetzt schon gerechtfertigt sind, steht auf einem anderen Blatt, ungeachtet dessen ein sehr gelungener Auftakt ins Kulturjahr!
Weiter ging es mit dem komplett gegensätzlichen Ende der Bekanntheitsskala. Auf unserer Mission, die großen Legenden nochmal mitzunehmen, haben wir dieses Jahr die Gelegenheit fast buchstäblich vor der Haustür nutzen können. In der Flutrinne in Dresden geben uns die Alt-Metaller von AC/DC im Juni die Ehre. Ja, die Stimmen sind kratzig, die Pausen spürbar und die Anstrengung verlangt den Herren sichtbar alles ab. Ungeachtet dessen ist es ein geniales Erlebnis, Rocker von Weltrang live zu erleben und mit ihnen unsterbliche Songs wie Back in Black, T.N.T., Thunderstruck, Hells Bells, Highway to Hell und so viele mehr. Da stören auch die Regentropfen nicht. Das Konzert reiht sich in die anderen Live-Shows von Weltstars ein, die wir erleben durften, z. B. von Metallica, den Rolling Stones, Paul McCartney oder Simon & Garfunkel.
Als "goldene Mitte" gibt es hier - zum Glück endlich mal wieder - einen Auftritt der Ärzte! Diesmal nicht nur "AUSSSS BERLIN" sondern auch "INNNN BERLIN" - auf dem Tempelhofer Feld, um genau zu sein. Begleitet werden die Herren Vetter, Felsenheimer und Gonzales auf ihrer "OMG Die Ärzte LOL"-Tour diesmal auch günstigerweise von den Donots, die 2024 ihr 30-jähriges Bandbestehen feiern und entsprechend motiviert zur Sachen gehen! Das mit dem Opening Act hätte auch schlechter laufen können :D. Gewohnt stabil-individuell liefern natürlich auch die Ärzte selbst ab. Bei 8€ für einen Becher Cola fragt man sich zwar inzwischen auch ein bisschen "Ist das noch Punkrock?", aber wie wir ja inzwischen gelernt haben: "Alles ist Punk" ;).
Dem Stress etwas entgegensetzen - Flucht ins Grüne
Im Sommer hatte sich dann leider auch schon die eine oder andere Überstunde manifestiert und der Stress nahm zu. Da helfen Konzerte zwar punktuell, um geistig mal abzuschalten, aber nachhaltigere Entspannung ist trotzdem geboten. Wir beginnen mit einem kleinen Ausflug auf die andere Elbseite ins Saubachtal. Da angekommen, besuchen wir die Alpaka-Ranch und lernen die dort lebenden Tiere kennen. Die gutherzigen, scheuen und lieben Alpakas verströmen eine angenehme Ruhe und sind zudem noch unfassbar flauschig. Bei einer Wanderung durch das Tal führen wir zwei der Exemplare über grüne Wiesen und Felder und genießen mit ihnen die Natur - immer wieder eine schöne Erfahrung!
Spätestens im September war jedoch nicht nur jedweder Florida-Zauber verflogen, sondern der Stress hatte auch so stark überhandgenommen, dass klar war: Wenn es noch 2-3 Wochen so weitergeht, sind die Reserven am Ende. Um uns hier noch einigermaßen bis zum Urlaub im Oktober zu retten, machen wir es wie die Alpakas und flüchten bei Gefahr ins Grüne. Ein Wochenende in einem Wellness-Ressort auf Luxuslevel sollte es sein. Aber anders als sonst ging es für uns dazu nicht in den Harz, sondern nach Tschechien in die Nähe von Karlovy Vary (Karlsbad). Dort checken wir für ein Wochenende im Retro Riverside ein, einem 5-Sterne-Hotel mit entsprechendem Spa-Bereich. Wunderschön ruhig gelegen zwischen einer Talsperre und dem Waldrand, genießen wir von unserem Balkon aus den Blick auf den See. Hinzu kommen exzellentes Essen, die schicke Wellness-Area und eine dringend notwendige Massage. All das überzeugt nicht nur qualitativ, sondern ist auch preislich vergleichsweise erschwinglich.
Aber auch die Stadt selbst, die sich mit dem Auto in wenigen Minuten vom Hotel aus erreichen lässt, überzeugt auf ganzer Linie. Die mondäne Altstadt mit ihren altehrwürdigen Grandhotels wie dem Pupp ist wunderschön restauriert und lädt mit ihren bunten Fassaden zum Schlendern und Stauen ein. Zudem gibt es immer wieder auch spannende Events. Zu unserem Besuch findet gerade der Triathlon Worldcup statt, dessen Strecke teilweise mitten durch die Stadt verläuft, so dass man die Athleten live anfeuern kann. Gleichwohl sind wir wegen all des Trubels auch froh, dass sich unser Hotel eben bewusst nicht mitten in der Stadt befindet, sondern gerade so außerhalb, dass man nichts mehr mitbekommt. Sowohl das Retro Riverside als auch Karlsbad selbst sind dabei uneingeschränkt empfehlenswert gewesen und wir kommen sehr gerne wieder!
Neue Wege ... fahren - eMountainbiking
Nun kann man aber zum Stressabbau bedauerlicherweise nicht das ganze Jahr Wellness machen. Wichtig ist auch regelmäßiger (körperlicher) Ausgleich im Alltag. Glücklicherweise hat keiner gesagt, dass der nicht auch ein bisschen Spaß machen darf. Da wir uns in den letzten Jahren immer wieder schon mit dem Thema eMountainbikes beschäftigt haben, mit positivem Gesamteindruck, hat es auch dieses Jahr wieder Rolle gespielt. Allerdings nicht nur dieses, sondern nun auch die nächsten, denn es ist jetzt "ein eigenes" geworden. Künftig wird der Fuhrpark ergänzt von einem Cube Stereo Hybrid 120 Race ... und warum auch nicht? Mit so einem vollgefederten eMTB kann man eben nicht nur Downhill-Strecken im Wald fahren, sondern auch mal ins Büro. So integriert es sich bei Bedarf auch schön ins tägliche Leben.
Da die Anschaffung bewusst zum Saisonende erfolgt ist, um entsprechende Rabatte mitzunehmen, war leider inzwischen noch nicht so viel Gelegenheit, das neue Gefährt auszuprobieren. Für die ersten 300 km hat es allerdings gereicht und die haben durchaus Lust auf mehr gemacht! So kann der Frühling kommen und mit ihm bestimmt auch die eine oder andere nette Tour an einen Badesee oder Picknick-Spot. Außerdem geht es nächstes Jahr auch darum, ein paar grundlegende Gelände-Skills aufzubauen, denn MTB nur auf dem Waldweg wäre ja auch irgendwie Verschwendung.
Was allerdings auch schnell aufgefallen ist: Fahrradfahren ist keineswegs ein günstiges Hobby. Ein Mittelklasse eMTB und Zubehör liegt supereasy im mittleren vierstelligen Bereich und je nach Vorstellung auch gern im oberen. Alternativen können hier Leasingangebote oder Benefits vom Arbeitgeber sein, bei denen steuerliche Vorteile genutzt werden können. In jedem Fall wird es spannend im kommenden Jahr mit dem Radl neue Wege zu erkunden und dabei etwas für Körper und Geist zu tun.
Die ersehnte Rettung ... ?! - Zwei Wochen Gran Canaria
Aufgrund privater Termine konnten wir auch dieses Jahr unseren Sommerurlaub nicht wie gewohnt im September machen, sondern mussten sogar auf die zweite Oktoberhälfte ausweichen. Normalerweise nicht so schlimm, aber in einer Situation, wo man dem Urlaub sowieso nur noch auf dem Zahnfleisch entgegenkriecht, schon eine ziemliche Herausforderung. Zudem endet vielerorts auch die Saison im Oktober, so dass vernünftige und bezahlbare Flüge zu bekommen ebenfalls nicht ganz einfach ist - besonders nicht, wenn es nochmal ins Warme gehen soll. So war es auch in unserem Fall. Wenn es keine Fernreise werden soll, sind die Ziele dann aber schnell begrenzt. Nordafrika, Madeira, eventuell noch der Nahe Osten wären Möglichkeiten ... zumindest theoretisch.
Da wir den Aufwand für Recherche und Planung allerdings auch möglichst gering halten wollten und die Optionen für Direktflüge ab Deutschland eher rar waren, haben wir uns für eine sichere Bank entschieden- die Kanaren. 2023 hatten wir bereits mit Teneriffa sehr gute Erfahrungen gemacht und wollten nun mehr von der Inselkette kennenlernen. Warum also nicht die "Hauptinsel" Gran Canaria? Auch genug Zeit zum Entspannen und "nicht zu volles Programm" sollte es sein, daher haben wir uns für zwei volle Wochen an derselben Location entschieden. Es verschlägt uns in ein hübsches Bergtal namens Valle de Agaete im Nordwesten. Von dort aus chillen wir wahlweise auf unserer Terrasse mit Blick aufs Meer und das gegenüberliegende Teneriffa oder erkunden eben Gran Canaria.
Sehr selbstbewusst tritt man auf und wirbt mit "Die ganze Welt auf einer Insel". Abwechslungsreich ist es schon mit dem Gebirge in der Mitte, den Steilklippen im Westen, den Dünen im Süden und den Vegetationszonen dazwischen, keine Frage. Für sich genommen so richtig spektakulär ist aber nichts davon. Die Ausnahme bildet hier die GC-200, eine spektakuläre Küstenstraße, die direkt in Agaete startet und auf der wir viele Abende im A5 Cabrio den Sonnenuntergang genießen - für uns das klare Highlight. Der Rest war zwar schön, vor allem auch das durchgängig sommerliche Wetter, aber nicht in dem Umfang eindrucksvoll, dass es die Alltagssorgen vergessen macht. Ein Urlaub dort lohnt sich aber zweifelsfrei trotzdem, wie wir in einem Artikel noch beleuchtet werden.
"See some old friends, good for the soul" – Buddy-Roadtrip zum Jahresende
Was leider weite Teil dieses Jahres auch zu kurz gekommen war, ist die Kontaktpflege. Im Homeoffice trifft man halt eher selten Leute und der eine oder andere Catch-Up Call per Zoom ersetzt eben doch kein gutes Gespräch am Abend. Anfang Dezember ging es auf eine Konferenz nach München und Urlaubstage mussten auch noch abgebaut werden - warum die zurückgelegte Strecke nicht gleich nutzen? Die restliche Woche folgte dann ein Roadtrip über das Oberinntal in Österreich sowie über Augsburg, Karlsruhe und das Elsass, Hannover und schlussendlich Leipzig.
Vier spannende Tage mit gut einem halben Dutzend alter Freunde entlang des Weges, darunter auch die OTRA-Rallye-Kollegen Uwe und Thomas, und viele spannende Diskussion waren das Ergebnis, aber natürlich auch das eine oder andere Bier und das Schwelgen in Erinnerungen. Sich auch mal mit neuem Input zu befassen - oder überhaupt Themen, die nicht mittelbar mit der Arbeit zu tun haben - vernachlässigt man leider auch oft zu schnell. Glücklicherweise war genau so ein Trip ein hervorragendes Mittel dagegen.
Zur Erholung beigetragen hat natürlich aber auch schon der reine Szenenwechsel. Wenn man so auf der A95 Richtung Süden fährt und hinter jeder Kurve die Alpen größer werden, dann hat das schon was sehr Beruhigendes. Das zauberhafte Wetter und die malerische Schneedecke im Oberinntal waren zudem ein sehr spannender Kontrast, denn im Sommer kennen wir die Gegend bereits. Nach über 2.000 Kilometern in wenigen Tagen ist dann gegen Ende der Woche zwar auch die Luft raus und die Erleichterung groß, als es nur noch von Leipzig zurück nach Radebeul gehen muss. Dennoch hat der Trip gezeigt, dass auch eine kleine Unterbrechung vom Alltag extrem hilfreich sein kann - wenn es denn nur die Richtige ist.
Epischer Start, lehrreiches Ende - Fazit & Ausblick
Wie war es also nun, das Jahr 2024? Tja, es hätte zumindest kaum besser starten können. Schon allein Silvester auf dem Balkon zu stehen und mit dem Gedanken anzustoßen "Geil, in einer Woche sind wir in Miami!!" war schlicht genial. Die Reise hat uns dann auch noch mental eine ganze Weile getragen, so dass wir uns auch voller Elan wieder in die Arbeit stürzen konnten. Leider haben wir dann etwas den Punkt verpasst, an dem es zu viel war und richtiger Ausgleich gefehlt hat. Mit einem fetten Trip ins Jahr zu starten, bedeutet eben auch, dass Urlaubstage und Reisebudget für das restliche Jahr dann begrenzt sind.
Unabhängig davon war es ein recht gutes Jahr. Mit Florida und Gran Canaria haben wir neue Ziele kennengelernt. Auch den Reiz der heimischen Ziele haben wir genutzt und auch einige einprägsame Kulturevents mitgenommen. Dennoch wird in erster Linie auch der Stress in Erinnerung bleiben. Mit ihm ist die Erkenntnis gereift, dass längere "Trockenperioden", also Phasen ohne eine Belohnung am Horizont wie eine geplante Reise, vermieden werden sollten. Gleichwohl ist es wichtig, sich für den Ausgleich nicht nur auf den nächsten großen Trip zu verlassen, sondern mehr Erholung in den Alltag zu integrieren. Schauen wir mal, was das neue Verkehrsmittel dazu beiträgt.
Dem kommenden Jahr blicken wir optimistisch entgegen. Auch die Vorstellungen zum Reisekalender sind bereits konkreter und das erste Highlight ist eingeloggt. Wir setzen das Prinzip fort, die kalte Jahreszeit möglichst kurz zu halten und schauen Mitte März bereits schon immer mal nach dem Sommer. Wohin es genau geht, wird in ein paar Wochen verraten - insofern stay tuned :).
Bis dahin wünschen wir euch allen einen guten Rutsch und einen erfolgreichen Start ins Jahr 2025!