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Der ersehnte Durchbruch? - Unser Jahr 2022 + Ausblick

von Robert 22. Januar 2023 0 Kommentare
Header Jahresrückblick 2022 - 21by9

Zurück in die Normalität? - Corona bleibt präsent

Als die Pandemie Anfang 2020 ausgebrochen ist, hatte man nicht zu fürchten gewagt, dass wir uns auch Jahre später noch damit befassen müssen. Leider ist diese Horrorvorstellung inzwischen Gewissheit geworden, denn Corona geht ins vierte Jahr. Fast drei volle Jahre lang konnten wir einer Ansteckung entgehen. Leider hat es uns über die Feiertage dann doch noch erwischt. Nach einem sehr erlebnisreichen Jahr 2022 mit Fernreisen, Konferenzen, Flügen und Großkonzerten ohne jedes Problem hat dann doch ein einfacher Besuch im Einkaufszentrum gereicht, um zwei Wochen außer Gefecht zu sein. Aus diesem Grund verspätet sich auch dieser Rückblick auf das doch sehr spannende vergangene Jahr, welchen wir nun im fitten Zustand gern nachreichen möchten. Es ist ja doch einiges passiert und man konnte wieder in der Welt unterwegs sein :).

Inflight Flugkarte MUC-SAN LH466

Doch nicht nur das - es gibt auch zuhause Grund zum Feiern. 2022 jährte sich der Startschuss zum Blog, die Sommertour 2012 nach Barcelona, zum 10. Mal und wir begehen den ersten runden Geburtstag. Dabei haben wir auf die lange Bloggeschichte und die vielen spannenden Themen zurückgeblickt, die sich im Laufe der Jahre so ergeben haben. Seien es die Balkan-Touren 2015 und 2017, diverse geniale Städtereisen wie etwa nach New York oder Paris oder auch die berühmt-berüchtigte Rallye. Passiert ist in den letzten zehn Jahren eine Menge! Grund genug, die Historie angemessen zu würdigen. Klar war für uns also, dass eine ausgiebige, eindrucksstarke Reise her muss, die sich in der Bedeutung mit dem ersten großen Abenteuer messen kann. Das Thema hat uns über weite Teile des Jahres beschäftigt.

10 Jahre Jubliäumskuchen

Wir haben aber auch über und unter der Erde neue Orte entdeckt, das Flugchaos im Sommer überstanden und wieder Kulturveranstaltungen besucht. Grund genug, das vergangene Jahr noch einmal Revue passieren zu lassen und einen Blick in die Zukunft zu werfen. Das Jahr 2022 hat für uns leider nicht nur mit Corona geendet, sondern auch sehr pandemiebestimmt angefangen. Wie ein grauer, bleierner Schleier lag die Seuche über dem letzten Winter. Außer hier und da einem Nachmittagsausflug in der näheren Umgebung ging bis mindestens Mai nicht viel. Dennoch lässt sich sagen: Es war ein Jahr, das in guter Erinnerung bleiben wird und einige Teile werden sogar ein Leben lang unvergesslich sein.

Manchmal ist weniger mehr - Wellness statt Action

Doch der Reihe nach. Am Anfang von 2022 war die Welt also sehr trist. Es gab keine großen Veranstaltungen, ausschließlich Homeoffice war angesagt und überhaupt bewegte sich in der Außenwelt recht wenig. Corona-Winter halt. Mal wieder. Wir gehen mit dem Flow uns bewegen uns ebenfalls wenig. Das geht kaum irgendwo besser als bei einem gemütlichen Wellness-Aufenthalt. So ging der erste nennenswerte Ausflug auch dieses Jahr wieder in den Harz. In unserem Stammhotel für Entspannungszwecke - "Romantischer Winkel" in Bad Sachsa - lassen wir es uns in Sauna, Dampfbad und Whirlpool gut gehen. Auch Kopf und Nacken haben sich über eine professionelle Massage gefreut und der Magen sich über die gehobene Küche. Nachdem man dem Hotel im Jahr zuvor ein paar Anlaufschwierigkeiten angemerkt hatte, war der letzte Besuch wieder auf dem gewohnten Fünf-Sterne-Niveau. Ein guter, kleiner Vorgeschmack auf die anstehende Reisesaison.

Zum Glück rahmt nicht nur Corona das Jahr ein, sondern auch das Wellness-Thema. Im Dezember gönnen wir uns auch nochmal einen entspannten Saunaaufenthalt, wenn auch in deutlich kleinerem Umfang. Dieses Mal testen wir das kleine und recht exklusive "Henricus Spa" am Dresdner Neumarkt. Das Platzangebot ist sehr begrenzt - auf acht Liegen. Da aber auch nie mehr als eben acht Tickets vergeben werden, ist es auch nie zu voll. So auch in unserem Fall - wir sind über die komplette Zeit die einzigen Gäste, die sich im Spa aufhalten. So ließ sich natürlich nochmal etwas besser entspannen und der Blick auf das riesige Meerwasseraquarium genießen. Für einen Urlaub muss man das kleine Spa nicht aufsuchen, aber für einen grauen Tag im Spätherbst ist es genau das Richtige.

Genau was der Doktor verordnet hat - Der Startschuss

Nach dem Entspannungswochenende im März sollte es tatsächlich noch fast drei Monate dauern, bis man auf geordnete Art und Weise wieder auf eine größere Anzahl fremder Menschen getroffen ist. Das dafür aber gleich in signifikantem Umfang. Unser kultureller Einstieg ins Jahr wird ein Konzert der Ärzte, aus Berlin ... AUS Berlin. Mit vielen Tausend anderen Punkrockfans finden wir uns im Rudolf-Harbig-Stadion in Dresden ein - ein außerordentlich merkwürdiges Gefühl. Das erste Konzert seit Rammstein 2019 in Prag ... gut 3 Jahre her.

Menschemenge beim Ärztekonzert 2022 in Dresden

Wahnsinnige Vorfreude mischt sich mit leichtem Unbehagen, wieder unter so vielen Menschen zu sein. Man hat eben doch über die Zeit gelernt, dass jeder Kontakt auch potentielle Gefahr bedeutet. Als Bela, Farin und Rod jedoch hinter noch verschlossenem Vorhang unverkennbar "Himmelblau" anstimmen, ist der Covid-Blues wie weggeblasen:

Die Welt gehört dir. Was wirst du mit ihr machen?Verrate es mir - spürst du wie die Zeit verrinnt?
Jetzt stehst du hier - und du hörst nicht auf zu lachenDie Welt gehört dir - und der Rest deines Lebens beginnt, yeah

Die Ärzte auf der Bühne in Dresden 2022

Damit haben sie die hoffnungsvolle Aufbruchstimmung, die das Publikum mit dem ersten Konzert seit Jahren verbunden hat, perfekt eingefangen und wiedergegeben. Der Song löst eine ergriffene Euphorie aus und war mental klar der eigentliche Kickoff für unser Event- und Reisejahr. Untermauert hat das noch die epochale Stadion-Atmosphäre, welche erheblich zum imposanten Start beiträgt. So ganz von ungefähr kommt es dann eben doch nicht, dass die drei Herren auch als "Die beste Band der Welt" bezeichnet werden. Auch wenn das Jahr erst mit diesem Konzert im Juni so richtig an Fahrt aufgenommen hat, so war der Auftakt zweifelsfrei fulminant und wegweisend!

Endlich wieder Livemusik ... bitte mehr! - Das weitere Konzertjahr

Den Titel der besten Band könnte möglicherweise auch noch eine weitere Männercombo für sich beanspruchen. Seit längerem steht noch ein Konzert von anderen großen Künstlern auf meiner Bucket-List. Echte Musiklegenden von Weltrang gibt es leider nur noch sehr wenige und zu ihnen gehören zweifelsfrei auch die Rolling Stones. Nachdem 2021 bereits der Schlagzeuger Charlie Watts verstorben war, ist klar geworden, dass es nicht mehr viele Gelegenheiten geben würde, die Altrocker in Aktion zu erleben.

Mick Jagger auf der Bühne beim Rolling Stones Konzert in Gelsenkirchen 2022

Die "Sixty"-Tour 2022 zum 60-jährigen Bühnenjubiläum hat auch in Deutschland Station gemacht. Gut so, denn der ursprüngliche Plan war, das Konzert in Amsterdam zu besuchen, das jedoch Minuten vor Beginn abgesagt werden musste, weil Mick Jagger sich leider Covid eingefangen hatte. Davon war allerdings beim Deutschlandkonzert keine Spur mehr. Agil, motiviert und mit der bekannten Souveränität wird die Schalke-Arena gerockt. Erinnerungen fürs Leben und vor allem das Gefühl "Ich war dabei!". Dafür kann man dann sogar mal nach Gelsenkirchen fahren.

Auch bei unserem letzten Konzert in 2022 hat Corona für Verwerfungen gesorgt. Eigentlich wollten wir bereits im März in Berlin die Poplegenden von den "Counting Crows" live sehen. Die Band um Adam Duritz, die mit Songs wie "Colorblind" und "Mr. Jones" berühmt geworden ist, musste dieses Konzert leider ebenfalls aufgrund von Corona absagen und in unseren Sommerurlaubszeitraum verschieben. Im ersten Moment zwar doof, aber wir haben aus der Not eine Tugend gemacht und uns stattdessen für das Konzert in Amsterdam im Oktober entschieden. Verbunden mit einem kleinen Städtetrip genießen wir das Konzert in der Heineken Hall am Ajax Stadion. Als eine unserer liebsten Städte war Amsterdam nicht nur die Reise wert, auch das Konzert war ein würdiger Abschluss des OTRA-Kulturkalenders.

Neues im Norden - City-Trip nach Stockholm

Nicht nur alte Bekannte wie Amsterdam haben wir besucht. Auch neue Eindrücke haben uns erwartet! Wir erinnern uns - die erste Reise, die 2020 der Pandemie zum Opfer gefallen ist, war ein Blind Booking. Nach dem Buchen haben wir erfahren, dass es eigentlich nach Stockholm in Schweden gehen sollte. Noch in den ersten Coronawochen waren wir damals guter Hoffnung, dass das auch klappen würde. Diese hatte sich dann aber schnell zerschlagen. Im Sommer 2022 war dann die Lust wieder da, die lange Zeit bis zum "großen" Urlaub mit einem Städtetrip zu überbrücken. Was würde da näher liegen, als den Ausflug nach Stockholm nachzuholen?

Blick auf Grand Hotel und Uferpromenade, Stockholm

Gesagt, getan. Auf etwas abenteuerliche Weise fliegen wir mit "Privilege Style", einer kleinen Charterfluggesellschaft, an die Norwegian unseren Flug outgesourct hat, in die schwedische Hauptstadt. Dabei dient uns das erste Mal der neu eröffnete BER als Ausgangspunkt, welcher eine erstaunlich solide Figur abgibt. Stockholm selbst überzeugt von der ersten Minute an. Alles ist sauber, freundlich und effizient organisiert. Mit dem Arlanda-Express begeben wir uns in Höchstgeschwindigkeit vom Flughafen ins Stadtzentrum und checken ins Radisson Blu Waterfront ein.

Vier Tage lang erkunden wir die Stadt, die Kulturlandschaft und die Kulinarik Stockholms. Alles auf höchstem Niveau und dabei immer herrlich unaufgeregt. Was allerdings auch auf sehr hohem Niveau war, waren die Preise - vor allem für das Essen. Wir stellen aber auf einer ausgedehnten Schären-Tour schnell fest, dass spätestens die Natur dafür entschädigt. Die weitläufige kleine Inselwelt vor den Toren der Stadt ist malerisch und lädt zum Erkunden ein. So verbringen wir auch einen halben Tag auf einer Insel und genießen die Ruhe und den fangfrischen Fisch. Wie es sich bei einem so spannenden Reiseziel gehört, werden wir das Thema bald in einem eigenen Artikel beleuchten. Daher sei hier noch nicht zu viel verraten ;).

Nur Fliegen wäre schöner?! - Der Düsseldorfer Flughafenaufstand

Der BER hatte diesen Sommer den Passagieransturm erstaunlich gut im Griff. Dass man das leider nicht von allen Flughäfen behaupten kann, musste ich auf einer Dienstreise nach Düsseldorf feststellen. Der Hinflug von Dresden lief noch relativ gut. Das Vorhaben, von Düsseldorf aus zurückzufliegen, ist aber in einem reiselogistischen Debakel geendet, welches kaum in Worte zu fassen ist. Nichts Böses ahnend, begebe ich mich gegen 16 Uhr zum Flughafen Düsseldorf, um meinen Rückflug nach Dresden mit Eurowings um 18:50 Uhr zu bekommen. Gut über zwei Stunden vorher da sein sollte für einen Inlandsflug mit nur Handgepäck und Online-Checkin locker reichen, oder? Nun, mal sehen ...

Menschenmenge im Flughafen Düsseldorf im Juni 2022

Sobald sich die Türen des Terminals öffnen, offenbart sich mir eine Menschenmenge, bestehend aus tausenden Personen. Die Szenerie gleicht eher einem Rockkonzert als einem Flughafen. Es wird geschrien, manchmal geschoben, die Stimmung ist offenkundig sehr schlecht. Schlangen, Wege oder Ursachen sind nicht ersichtlich. Man steht einfach nur in einem riesigen Pulk von Leuten und weiß nicht wohin. Die Info war auch nicht sonderlich hilfreich und so blieb mir nur, mich selbst auf Erkundungstour zu begeben, ein bisschen als würde ich zum ersten Mal fliegen. Da ich bereits eingecheckt war, musste ich lediglich noch durch die Security. Dort angekommen, habe ich eine Schlange zurückverfolgt, die buchstäblich fast einmal um das komplette Terminal ging. Hier würden 2 Stunden für Secu-Check sehr knapp werden. Glücklicherweise bekomme ich zwischendrin SMS von Eurowings, dass sich der Flug verschiebt. Wieder und immer wieder. Ist das nun gut oder schlecht?

Security Schlange am DUS im Juni 2022

In der Zwischenzeit komme ich dafür mit netten Leuten ins Gespräch, etwa einem Unternehmer aus Mumbai oder einem Großvater aus Prag, der mit seinem Enkel unterwegs war. Ah, Düsseldorf Airport - connecting people! Zwei Stunden später erreiche ich endlich das Gate, wo die Warterei weiter geht. Dort warten wir weitere zwei Stunden, bis klar wird: Der Flieger wird heute nicht mehr starten, da kein Bodenpersonal da ist, um das Gepäck der angekommenen Maschinen, so auch unserer, auszuladen. Großartig, 5 Stunden umsonst am Flughafen rumgehangen ... und nun? Die Stimmung ist bei allen auf dem Tiefpunkt. Orientierungslosigkeit macht sich breit. An den Schaltern der Autovermieter ebenfalls lange Schlangen. Platinum-Status und Vorzugsbehandlung nützen nichts, wenn keine Autos da sind. Also erstmal ins Hotel, einen Schlachtplan machen.

Nach kurzer Recherche stellt sich raus: Das Rheinland zu verlassen ist außerordentlich schwer. Wann welche Flüge gehen und welche nicht, ist unklar. Der Zugverkehr ist ebenfalls überlastet und gestört. Mietwagen sind im Umkreis von 100 km kaum zu bekommen. Nach langer Recherche und mit viel Geld und guten Worten ist es mir gelungen, am Flughafen Köln-Bonn ein Carsharing-Fahrzeug von Sixt in einen Mietwagen umwandeln zu lassen, so dass ich dann endlich mit einem Audi A4 die Heimreise antreten konnte. Ich hab mich noch nie so über einen runtergerockten Audi mit kleinem Diesel und ohne Ausstattung gefreut! Über 26 Stunden nach meiner geplanten Ankunftszeit habe ich wieder die Heimat erreicht - danke DUS und Eurowings! Nun fehlt mir nur noch ein T-Shirt mit "I survived the 2022 DUS airport riots"-Aufdruck =).

Audi A4 von Sixt Share am Flughafen Köln-Bonn

"Streng geheim" und fast vergessen  - Urbexing im MDI-Bunker

Orte erkunden, die nicht mehr funktionieren, kann man aber auch stressfreier machen als auf dem Düsseldorfer Flughafen. Urbexing als Hobby ist mit nur einem Objekt (zumindest in Europa) in 2022 etwas kurz gekommen, dafür hat es sich aber definitiv gelohnt! Durch eine damals sehr exklusive Gelegenheit konnten wir den ehemaligen Ausweichführungsstand des DDR-Innenministeriums (MDI) erkunden. Das Objekt befindet sich im ländlichen Brandenburg, unweit von Berlin, und war vor der Wende als streng geheim eingestuft. Im Falle eines Konflikts hätten der Führungsstab des MDI und dessen wichtigste Mitarbeiter hier Stellung bezogen und versucht, die Geschicke des Landes zu lenken.

Tür zum MDI-Bunker

Ob das geglückt wäre, ist jedoch aufgrund der allgemein sehr schlechten Wirtschaftssituation der DDR - die sich auch im Zustand des Bunkers widerspiegelt - eher fraglich. Nichtsdestoweniger ist das Objekt unglaublich spannend zu erkunden. Auch wenn es (zum Glück) nie aktiv genutzt wurde, so war es doch mit den nötigen Anlagen ausgestattet, um die Regierungsgeschäfte wahrzunehmen. Durch einen langen Tunnel hinter einer unscheinbaren Tür im Keller eines neutralen Neubaublocks begeben wir uns in den Bunker. Dieser ist theoretisch auch gegen atomare Explosionen und Strahlung gesichert, praktisch ist aber auch hier unklar, ob die Schutzvorrichtungen tatsächlich gehalten hätten und wenn ja, wie lange.

Lagezentrum im MDI Bunker 2022

Ausgiebig erkunden wir die unterirdische Anlage. Etwas weniger komfortabel machen dies der Weißschimmelbefall und der in Teilen schlechte Zustand der Infrastruktur mit entsprechenden Einbrüchen im Boden. Aber, wie wir in unserem Urbexing-Artikel beschrieben haben, lässt sich mit Konzentration und gesundem Menschenverstand sehr vieles regeln. Besonders spannend waren die Telefon- und Kommunikationsanlagen, die Rechentechnik und die zugehörigen Dokumente. Zu dem Thema folgt wahrscheinlich noch eine Fotoreportage, die wir nach Veröffentlichung auch hier verlinken. Aufgrund des Erhaltungszustands, des spannenden Zwecks des Objekts und der Exklusivität der Tour war der MDI-Bunker eines der aufregendsten Objekte, welches wir bis jetzt erkunden durften!

Über Stock und über Steine ... - Unterwegs mit dem eMountainbike

Dass Spaß auf Rädern nicht immer nur heißen muss, dass es vier sind, wissen wir schon seit langem. Nicht einmal ein Motorrad muss es zwingend sein. 2021 haben wir im Oberinntal gelernt, dass sogar ein Fahrrad Freude machen kann, sofern es denn einen Motor hat :D. Damals ist der Wunsch entstanden, sich auch mal im heimischen Umfeld weiter mit dem Thema eBike auseinanderzusetzen. Das Geschenk meiner lieben Freundin zum Geburtstag war entsprechend und wir haben uns für ein Wochenende zwei vollgefederte eMountainbikes (Stance E+) von Giant gegönnt.

Giant Stance E+ Fully Mountainbike am Elberadweg an Weizenfeld, Radebeul

Das Elektrospaßgerät habe ich ausgiebig in verschiedenen Lebenslagen getestet. Mit einem 70 Nm Yamaha-Motor kommt man mit moderatem Krafteinsatz durchaus zügig vom Fleck. So sind auch mit grobstolligeren Reifen längere Touren auf dem asphaltierten Radweg kein Problem. Auf Feld- oder Waldwegen ist man mit dem Fully ebenfalls sicher unterwegs und kommt dank des Drehmoments selbst bei feinerem Sand noch mit ausreichend Grip voran. Die beste Figur jedoch gibt es wirklich im Gelände ab. Relativ mühelos schießt man entspannt den Berg hoch und kann sich bei deutlich weniger Anstrengung viel besser auf Steine, Kuhlen oder Wurzeln konzentrieren. Bergrunter stört zwar das Mehrgewicht gegenüber normalen MTBs etwas, aber das vermag das Bike gut zu kaschieren.

Nach insgesamt 100 km und einem sehr schmerzenden Hintern bleiben die Eindrücke sehr positiv. Es war eine spannende Herausforderung und hat Spaß gemacht. Eine eBike-Tour darf in geeignetem Rahmen auch in der Zukunft gerne wiederholt werden. Ob ein Fahrrad - mit Motor oder ohne - aber für mich mehr sein kann als ein reines Spaßgerät, bleibt offen. Als Fortbewegungsmittel zur Deckung des lokalen Mobilitätsbedarfs sind eben doch sehr viele Kompromisse zu machen. Unabhängig davon war das Wochenende reich an neuen Erfahrungen sowie schönen Aus- und Einblicken und hat sich schon daher mehr als gelohnt!

Elbwiesen in Radebeul mit Blick auf Niederwartha

Das nächste Roadtrip-Level - Ein Monat im Südwesten der USA

Auch wenn das Jahr zumindest in der zweiten Hälfte relativ viel in recht kurzer Zeit geboten hat, so gibt es doch ein glasklares Highlight. Unser Jubiläums-Roadtrip im Spätsommer hat uns durch das gesamte Jahr begleitet. Bereits im Januar haben wir mit den Recherchen, der Konzeption und letztlich der Feinplanung begonnen. In vier Wochen Reisedauer kann man zwar sehr viel tun, aber gerade auch deswegen wollten wir die Zeit natürlich sinnvoll nutzen. Also hieß es für uns Reiseführer wälzen, Blogartikel lesen, YouTube-Videos schauen und mit ortskundigen Freunden sprechen. Informationen mussten strukturiert, Optionen priorisiert und alles zu sinnvollen Reisekonzepten zusammengefügt werden.

Amerikanische und kalifornische Flagge am Silver Strand State Beach

Rund ein halbes Jahr später war es so weit. Am 2. September brachte uns die Lufthansa, dem Pilotenstreik am Vortag zum Trotz, auf direktem Wege von München nach San Diego in Kalifornien. Nach ein paar schönen Tagen am Pazifik haben wir dann die 300 Pferde unseres roten Dodge Charger gesattelt und sind der Morgensonne in den Wilden Westen gefolgt. Vor uns lagen nicht nur knapp 8.000 Kilometer, sondern vor allem ein ganzer Monat Zeit, um nach Herzenslust das Land zu erkunden. Besser können die Ausgangsbedingungen für einen Roadtrip kaum mehr werden.

Und oh boy, was für ein Roadtrip das geworden ist. Unzählige spannende Ziele in sechs verschiedenen Bundesstaaten haben wir besucht. Dabei ging es in faszinierende Städte wie Las Vegas, zu weltberühmten Zielen wie dem Hoover Staudamm oder dem Grand Canyon und durch Nationalparks mit atemberaubender Landschaft wie dem Death Valley und dem Bryce Canyon. Es sind nicht nur unvergessliche Erinnerungen entstanden, man konnte sich sogar den einen oder anderen Lebenstraum erfüllen. Im Laufe der ersten Jahreshälfte werden wir noch ausführlich auf dem Blog über die bisher größte unserer Reisen berichten. Bis dahin bleiben die Social-Media-Posts zu #OTRAmerika22 auf Facebook und Instagram.

Nicht nur bergauf sondern auf zu neuen Gipfeln - Fazit & Ausblick

Leider war mit 2022 das dritte Jahr in Folge sehr von der Pandemie geprägt. Sei es die lahme, erste Hälfte oder die eigene Infektion zum Jahresende. Vor allem aber war das Jahr davon geprägt, dass das Leben wieder an Fahrt aufnimmt und man erahnen kann, dass sich endlich ein Ende abzeichnet. Es war vieles wieder möglich, was die Jahre zuvor undenkbar gewesen wäre. Sei es das erste Konzert seit 2019, das Nachholen des vereitelten Stockholm-Trips oder der Flug über den Atlantik. Nach dem schwachen Start hat es der Sommer absolut krachen lassen. Der große Durchbruch ist damit leider noch nicht geschafft, aber man sieht deutlich Licht am Ende des Tunnels.

Licht am Ende des Tunnels

Wir blicken zurück auf ein Jahr, das aus dem Corona-Einheitsbrei der Erinnerungen klar heraussticht. Höhepunkte gab es viele: das erste Mal in Schweden, die Rolling Stones live gesehen oder einen einzigartigen Bunker erkundet. Am meisten geprägt hat 2022 jedoch unser USA-Roadtrip. Auch wenn all die anderen, schönen Events nicht gewesen wären - allein diese vier Wochen haben das letzte Jahr lohnenswert gemacht. Insgesamt gehen wir also mit einem guten Gefühl raus und daran ändern auch die zwei Wochen Bettruhe über Weihnachten und Silvester nichts.

Große amerikanische Flagge am Broken Spur Steakhouse, Torrey, Utah

Auch in diesem Jahr haben wir natürlich wieder viel vor. Konkret geplant ist das meiste jedoch noch nicht. Was aber jetzt schon klar ist: Es wird mehr Konzerte geben. Nach der langen Durststrecke sind wir 2022 wieder auf den Geschmack gekommen und haben bereits einige Veranstaltungen gebucht, auf die wir uns schon sehr freuen :D. Die erste Reise wird vermutlich im März stattfinden und zum Ziel haben, nach dem langen Winter direkt etwas Sonne zu tanken. Wie es sich konkret entwickelt, werden wir noch sehen. Bis dahin könnt ihr aber mit einigen spannenden Beiträgen zu den o. g. Themen rechnen. Wir freuen uns schon darauf!

Sonnenuntergang am Silver Strand State Beach

Ebenfalls freuen wir uns auf ein spannendes Reisejahr 2023 und wünschen euch gleichwohl ein schönes solches :). Bleibt neugierig, abenteuerlustig und vor allem gesund!

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