Das kalte Deutschland hat uns wieder. Nach der erfolgreichen Absolvierung der letzten Etappe von Bratislava nach Dresden am Dienstag sind wir wieder wohlbehalten in der Heimat angekommen. Die zwei Wochen im Südosten Europas waren entspannend, erlebnisreich, haben jedoch auch zum Nachdenken angeregt. Nach ein paar Tagen Zeit zur Reflexion wollen wir den Roadtrip nochmal Revue passieren lassen und die wichtigsten Fragen in Form eines FAQs beantworten.
Allgemeine Statistik
Strecke: 4022 km
Reine Fahrzeit: 50:49 h
Durchschnittsgeschwindigkeit: 79 km/h
Durchschnittsverbrauch: 8,8 l / 100 km
Spritmenge: 354 l Super-Benzin
Länder: 7 - Deutschland, Österreich, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Slowakei, Tschechien
Na, wie wars?
Super! Wir hatten in den beiden Wochen genau die richtige Mischung aus Entspannung und Action. Da es für uns eine Ecke war, die wir noch nicht weiter kannten, hatten wir viele spannende und neue Erlebnisse. Zusammen mit der traumhaften Landschaft und der Ruhe der Nachsaison war es gleichermaßen eine spannende Erkundungstour und auch ein entspannender Urlaub.
Was hat euch am besten gefallen?
Da wir sehr viele schöne Erlebnisse hatten, lässt sich das nicht ohne weiteres sagen. Die beeindruckendste Stadt war in jedem Fall Dubrovnik. Die schönste Natur dürfte wohl der Nationalpark Plitvicer Seen gehabt haben. Den rundesten Gesamteindruck in Punkto Urlaub hatten wir auf der Insel Hvar mit ihren einsamen Buchten. Und das leckerste Essen, obwohl die Konkurrenz hart war, gab es natürlich beim Trüffelfestival in Istrien.
Gab es auch negative Eindrücke?
Eigentlich kaum. Ziemlich enttäuscht waren wir von der kroatischen Küstenstadt Split. Von der Stadt hört man viel Gutes und die historische Altstadt ist UNESCO-Weltkulturerbe. Dafür ist sie in schlechtem Zustand und auch die restliche Stadt nicht besonders schön. Sehr beeindruckend und beklemmend gleichermaßen war es in Bosnien, wo die Spuren des Krieges noch überaus deutlich sichtbar sind.
Würdet ihr eure Unterkünfte empfehlen?
Ja, und zwar alle. Das Grand Hotel Union in Ljubljana besticht durch seine Lage und den perfekten Service. Die Golden Lake Rooms sind optimal, um den Nationalpark Plitvicer Seen zu erkunden. Unsere Ferienwohnung, die Villa Kamena in Drvenik, war modern, geräumig und günstig und das Hotel Loft in Bratislava ebenfalls optimal gelegen und mit top Preis/Leistung.
Wie habt ihr den Verkehr erlebt?
Alles in allem gut! Der Verkehr in Südosteuropa ist viel ruhiger und gesitteter, als wir es etwa in Italien erlebt haben. Gerade in Kroatien ist es selbst in größeren Städten sehr entspannt. Nur eines müssen die Kroaten noch lernen - das Überholen auf der Landstraße. Es wird regelmäßig erst extrem dicht aufgefahren, egal, ob einsehbar oder nicht und dann langsam und ohne Rücksicht auf Verlust vorbeigefahren - der Gegenverkehr wird schon ausweichen. Das muss nicht sein.
Wie zufrieden wart ihr mit eurem Auto?
Extrem! Die Wahl war nahezu perfekt. Für ein Cabrio wäre es zu kalt gewesen und wir hätten zuviel Gepäck gehabt. Der Golf hatte aber genug Platz und ein Panorama-Dach für sonnige Tage. Davon abgesehen war er groß genug für 2 Wochen Urlaub, aber nicht zu groß für die teils sehr engen Straßen. Außerdem ist man sonst auf verführerischen Küstenstraßen eher mit weichen, 140-PS-Mietwagen unterwegs. Die Gelegenheit, hier ein Auto mit Power zu nutzen, das man gut kennt, war extrem reizvoll.
Wie war das Essen?
Genial. Egal ob Meeresfrüchte, Fleisch oder Nobelessen, die Region ist extrem gastfreundlich und lässt einen nicht hungrig ziehen. Das zeigt sich schon darin, das bei den meisten Unterkünften Frühstück selbstverständlich im Preis enthalten ist. Wir haben überall hervorragend und reichlich gegessen, das beste Fleischgericht sogar in Mostar! An der Küste gibt es natürlich perfekten, frischen Fisch von Leuten zubereitet, die ihr Handwerk bis ins letzte Detail verstehen. Wer die mediterrane Küche mag, wird die Region lieben!
Würdet ihr einen Urlaub in Südosteuropa empfehlen?
Auf jeden Fall, insbesondere die kroatische Adriaküste ist absolut malerisch, mondän und entspannend. Aber auch Slowenien ist stark unterschätzt und auf jeden Fall einen Blick wert - genau wie die Westslowakei. Natürlich ist auch Bosnien eine Reise wert, aber für einen Entspannungsurlaub wohl der falsche Ort.
Hattet ihr Probleme an den Grenzen? Seid ihr mit Flüchtlingen in Berührung gekommen?
Probleme an den Grenzen hatten wir in dem Maß, wie es derzeit üblich ist. Etwas schlimmeres, als das wir beide unsere Ausweisdokumente vorzeigen mussten, ist uns nie passiert, meist wurden wir nach einer einfachen Sichtprüfung weitergeschickt. Flüchtlinge sind uns effektiv nur einmal begegnet. An der letzten Raststätte in Slownien vor der österreichischen Grenze waren ca. zwei Dutzend Syrer und haben beraten, ob und wie sie nach Österreich weiterreisen. Sonst haben wir nichts bemerkt, auch nich an den EU-Außengrenzen.
Und unterm Strich?
Sind wir sehr zufrieden mit unserer Sommertour. Die Planung (bzw. Nicht-Planung) hat super funktioniert. Unterkünfte, Auto, Essen, Leute - alles perfekt. Wir haben einen superspannenden Eindruck vom Südosten Europas bekommen und konnten noch ein wenig Sonne tanken und dem Herbst in Deutschland entfliehen. Unsere Erwartungen wurden voll erfüllt - wir sind zufrieden.
Vielen Dank an alle, die virtuell an unserer Reise teilgenommen haben, für die vielen Likes und Anregungen! Wir sind zwar auch froh, wieder da zu sein, aber der nächste Roadtrip kommt bestimmt. Bis dahin :).