Im April diesen Jahres hat es uns, im Rahmen der Easter Rallye, das erste Mal in die dänische Hauptstadt Kopenhagen verschlagen. Leider bestand unser Aufenthalt damals in erster Linie darin, uns im Radisson von den Strapazen der Rallye zu erholen :).
Da das der Stadt natürlich aber nicht gerecht wird, haben wir versprochen wiederzukommen. Ebenfalls noch von Ostern hatten wir noch eine Miete bei Sixt gut - perfekt! Am langen Wochenende (um den Tag der deutschen Einheit) ging es für uns in den hohen Norden.
Wieso sollte schnell nicht auch gemütlich sein? - die Anreise
Wir erinnern uns. Im April hatten wir für die Rallye explizit den Wunsch nach einem Audi A8 geäußert und bekamen leider keinen. Da die Miete bereits bezahlt war und der lange Audi eine exquisite Reiselimousine darstellt, war die Gelegenheit günstig. Nach etlichen Mails und Telefonaten konnten wir mit Sixt das gewünscht Gefährt aushandeln.
Wir reisen also im A8 3.0 TDI. Gleichermaßen zügig wie sparsam und vor allem mit genügend Platz und Komfort für vier Leute mit Gepäck und 1000 km. Perfekt. Ein kleines Manko hat unser Dickschiff dennoch - die Reifen lassen maximal 210 km/h zu und fahren sich dazumal sehr schwammig - ein Jammer. Dennoch ist mit dem A8 ein zügiges und ökonomisches Vorankommen sicher.
Das erste Ziel war der Scandinavian Park, in dem sich auch das furchtbare Hotel für den Zwischenaufenthalt auf der Rallye befand. Aufgrund der unverschämten Alkoholpreise in Dänemark, haben wir uns, genau wie die Dänen, noch in Deutschland mit ausreichend Bier eingedeckt - für den ohnehin bereits prall gefüllten A8-Kofferraum eine Herausforderung.
Davon abgesehen war der Audi A8 aber für die Anreise das perfekte Auto. Man kann problemlos zügig längere Strecken zurücklegen. Er gibt sich mit etwa 9l pro 100km zufrieden, trotz Geschwindigkeiten jenseits der 200. Vier Erwachsene haben mit Gepäck in jedem Fall Platz. Die 1000 Kilometer von Dresden nach Kopenhagen kann man mühelos am Stück bewältigen. Danke Sixt!
Wandeln auf neuen Pfaden - Suche nach der Unterkunft
Bei Schlafplätzen nehmen wir ja bekanntlich vom Zelt bis zum Weltklasse-Hotel fast alles, solange es eben ins Reisekonzept passt. In letzter Zeit sind in der Travelerszene Couchsurfing und Wohnungstausch / -vermietung ein heißes Thema. Grund genug, dass auch wir uns damit auseinandersetzen. Unser Versuchsobjekt heißt AirBnB. Ein "eigenes" Appartment soll es sein, mit genug Platz für Vier, nicht zu weit von der Innenstadt entfernt und trotzdem erschwinglich.
Die Auswahl ist schier überwältigend. Man kann buchstäblich aus hunderten Inseraten auswählen. Das Problem: man muss selbst auch ausgewählt werden. Zugegeben, vier junge Kerle in den Mittzwanzigern auf Städtetrip sieht schon ziemlich nach Party aus - vielleicht auch nicht ganz zu Unrecht :). Da würde ich wohl auch nicht ohne Weiteres eine Wohnung rausrücken. So wurden unsere ersten beiden Anfragen auch leider nicht beantwortet.
Fast wollten wir schon ein Hotel buchen, z.B. das gute alte Radisson Blu Scandinavia, oder auch das Airport Hilton, aber mit dem letzten Versuch kam die Rettung - in Form von Karoline. Wenn wir versprechen, keine Partys zu feiern und immer schön die Schuhe auszuziehen, vermietet sie uns für etwa vier Tage ihr Appartment. Na aber! Es stellt sich heraus, Karoline ist Sportlerin und mehr auf Wettkämpfen bzw. beim Training. Sie verdient auf AirBnB & Co. etwas nebenbei.
Günstig oder billig? Die Stunde der Wahrheit im Apartment
Bei der Ankunft stellte sich das Appartment als top heraus. Es wurde erst ein halbes Jahr vorher fertiggestellt und war dementsprechend modern, bot viel Platz und eine spitzen Ausstattung (großer Fernseher, schnelles Kabel-Internet, Induktionsherd usw.). Außerdem war es sehr hell und neutral eingerichtet - eher wie eine Ferienwohnung.
Küche war ebenfalls ganz hervorragend ausgestattet. Geschirrspüler, Induktionsherd, Gewürze, Messer - alles da. Auch der große Esstisch hat seinen Zweck erfüllt, auch wenn er über weite Teile eher als Bürotisch diente ;).
Sehr cool war auch der direkte Zugang zum Balkon von der Küche aus. Allerdings war es Anfang Oktober schon reichlich frisch, so dass man von diesem Feature nur bedingt Gebrauch machen konnte. Davon abgesehen, und das war das einzige wirkliche Manko, war die direkte Aussicht eine Großbaustelle.
Für die vier Tage haben wir ca. 440€ bezahlt, also etwa 35€ pro Nacht und Nase. Die Abwicklung läuft komplett über AirBnB via Kreditkarte. Karoline selber haben wir nicht angetroffen. Der Schlüssel war an einem geheimen Ort deponiert und wurde beim Auschecken dagelassen. Die Kommunikation war immer freundlich und effektiv.
Individualurlaub deluxe - ein Fazit
Logis und Logistik ganz nach unserem Geschmack. Besser konnte man nicht reisen als in einer angemessen motorisierten, deutschen Oberklasselimousine. Der Audi hat uns souverän und mühelos ans Ziel und zurück gebracht. Aber, dass es bei Sixt meistens (!) vernünftig läuft, wissen wir. Doch wie ist die Lage bei AirBnB?
Gewisse Schwierigkeiten am Anfang waren da. Das Konzept war uns neu, ebenso die Plattform. Nachdem unsere ersten beiden Anfragen abgelehnt bzw. ignoriert wurden, lief es allerdings super - wenn auch ungewohnt. Man sollte auf die Bewertungen achten und sich bei der Kommunikation ein Bild vom Anbieter machen.
Das Preis/Leistungsverhältnis ist einwandfrei - gerade mit vier Personen. Aber man muss auch einige Zeit in die Recherche und die Kommunikation bzw. das Verhandeln mit den Vermietern einplanen. In unserem Fall war es nicht einfach aber unterm Strich empfehlenswert. Dennoch dringend Preise vergleichen! Wir haben bei AirBnB Wohnungen gesehen, die bei FeWo für den halben Preis inseriert waren.
Was wir in Kopenhagen aber eigentlich noch so getrieben haben, außer im Apartment rumzuhängen, das erzählen wir euch im nächsten Artikel :).